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Sind Motocross-Fahrer die fittesten Athleten?

Jeder aktive Motocross-Fahrer kennt die körperlichen und geistigen Anforderungen des Motocross-Fahrens – wenn du dich nicht in einer guten körperlichen und geistigen Verfassung befindest, wirst du auf der MX-Strecke eher weniger Spaß haben und kaum einen Blumentopf gewinnen.

Allerdings wird dieser Extrem-Sport im Bezug auf die körperliche Konstitution häufig total unterschätzt – sowohl von Fahranfängern als auch von Außenstehenden, die der Meinung sind, dass es sich dabei nur um Motorrad fahren handelt und im Grunde das Bike die ganze Arbeit erledigt, weshalb häufig die Frage gestellt wird: Ist Motocross überhaupt anstrengend?

Motocross ist eine körperlich anspruchsvolle Sportart, die sowohl Kraft als auch Geschicklichkeit erfordert. Motocross-Fahrer müssen sicherstellen, dass sie sich in bester körperlicher Verfassung befinden, um sicher auf der MX-Strecke unterwegs zu sein und um Verletzungen zu vermeiden – und natürlich um Rennen zu gewinnen und sich gegen die Konkurrenten durchzusetzen.

In diesem kurzen Artikel erfährst du mehr über die körperlichen Anforderungen beim Motocross, was es überhaupt so körperlich anstrengend macht und wie du dich besser darauf vorbereiten kannst, den Anforderungen einer der körperlich anspruchsvollsten Sportarten der Welt standzuhalten.

Warum ist Motocross körperlich und geistig so anstrengend?

Es gibt zwei Hauptgründe, weshalb das Motocross fahren so immens anstrengend und körperlich fordernd ist. Zum Einen ist das Motocross-Bike mit meist mehr als 110kg nicht gerade leicht. Es unter Kontrolle zu halten und dazu zu bringen, dass zu tun was man gerade vorhat, erfordert auf Dauer sehr viel Kraft, Ausdauer und Körpereinsatz. 

Dies hat auch nur wenig mit normalem Motorrad fahren auf der Straße zu tun, wo man lediglich ein wenig Gas gibt und sich entweder nach links oder rechts in die Kurve legt. Bei Motocross muss das MX-Bike ständig und mit viel Krafteinsatz korrigiert werden, da es dich ansonsten, wie beim Bullenreiten, einfach vom Bike abwirft.

Zum Anderen fährt man im Gegensatz zur Straße beim Motocross immer im Sand, Matsch, Dreck und auf losem Untergrund. Hinzu kommen Sprünge, steile Auf- und Abfahrten und jede Menge Schlaglöcher und Spurrillen. 

Solche Gegebenheiten erfordern eine permanente Kurskorrektur und gleichen geistig als auch körperlich einen Balanceakt zwischen Stürzen oder auf dem Bike bleiben. 

Todd Jarratt ASCA Coach vom Performance Development Centre erklärt dazu:

“Bemerkenswert ist beim Motocross die Kombination aus aerober und anaerober Ausdauer, Kraft, Mobilität, Gleichgewicht, Entscheidungsfindung und geistiger Ausdauer.

Der Körper ist bei jedem Rennen stark auf das aerobe Energiesystem angewiesen, erfordert aber aufgrund der Intensität auch eine konstante anaerobe Unterstützung, nämlich durch das anaerobe glykolytische System. 

Diese Überlastung des Milchsäure-Energiesystems führt zu einer enormen Muskelermüdung, und ist Vergleichbar mit einem Vollkörperworkout im Gym (Beine, Bauch, Brust, Arme, Schulter und Rücken) bis zu vollständigen Ermüdung, allerdings erst dann wenn man dieses Workout 2-3 mal täglich wiederholt! Dies wäre vergleichbar mit einem Renntag beim Motocross.“

Um ein Motocross-Bike sicher und schnell über jede Strecke zu navigieren, müssen Fahrer eine Vielzahl von Muskeln und Körperbereichen einsetzen, einschließlich der Körpermitte, der Arm- und Schultermuskulatur sowie der Beinmuskulatur. Die Körpermitte spielt eine entscheidende Rolle, um eine stabile Balance und Haltung auf dem Bike zu halten. Die Arm- und Schultermuskeln sind unerlässlich, um das Bike präzise zu steuern, zu bremsen und zu beschleunigen. Die Beinmuskeln sind notwendig, um das Bike mit den Beinen zu leiten, die Federung zu unterstützen und die Bremsen zu bedienen.

Neben der Muskelkraft erfordert Motocross auch eine hohe Ausdauer, da es ein extrem anstrengender Sport ist. Während eines Rennens kann die Herzfrequenz der Fahrer bis zu 95% ihrer maximalen Herzfrequenz erreichen, während der Kalorienverbrauch bis zu 900 kcal pro Stunde betragen kann. Insgesamt ist Motocross eine Sportart, die den gesamten Körper herausfordert und trainiert, um eine Top-Leistung zu erreichen.

WAS SIND DIE PHYSISCHEN UND PSYCHISCHEN ANFORDERUNGEN BEIM MOTOCROSS?

Was sind die physischen und psychischen Anforderungen beim Motocross?

Wie zu den meisten Sportarten, wurden auch einige wissenschaftliche Studien zu den körperlichen Anforderungen und den Auswirkungen auf den Fahrer beim Motocross durchgeführt.

Eine von finnischen Forschern durchgeführte Studie ergab, dass Motocross fahren nicht nur eine immense Anforderung an die Muskulatur der Fahrer hat, sondern auch starke körperliche Anforderungen an verschiedenste Körperfunktionen stellt.

Die aerobe Ausdauer eines Motocross-Fahrers wird während einer Fahrt an die Grenzen getrieben, wobei Körperfunktionen wie Herzfrequenz und Atmung bei einem MX-Rennen über die gesamte Renndauer von mindestens 30 Minuten/Lauf beim absoluten Maximum liegen.

Beim Hawkstone International-Rennen hat Alan Midway, ein Fitnesstrainer welcher die MX- und MTB-Elite trainiert, beim ehemaligem, britischen MX2-Champion Adam Sterry, durchgängig eine Herzfrequenz von 185 bis 190 Schlägen pro Minute gemessen.

Dies wäre bei einem Läufer zu vergleichen mit einem Sprint über eine Distanz 8-10km.

Zudem gibt es auch eine psycho-emotionale Reaktion – im Wesentlichen kann Motocross-Fahren unglaublich stressig sein und viel mentale Konzentration erfordern. Es ist auch ein unglaublich hohes Maß an Geschicklichkeit erforderlich, um den Fahrer vor Verletzungen zu schützen und ihn sicher ins Ziel zu bringen.

Die Koordination zwischen der visuellen Erfassung der Streckenverhältnisse vor einem und der Umsetzung aller Bewegungen und Richtungskorrekturen am Bike in einem Bruchteil von Sekunden, erfordert ein Höchstmaß an Konzentration und Geschicklichkeit. 

Beides zusammen lässt sich zumindest auf Wettkampfniveau nur durch tägliches Training über einen sehr langen Zeitraum erlernen und mühsam erarbeiten.

Welche Muskeln werden beim Motocross besonders beansprucht?

Welche Muskeln werden beim Motocross besonders beansprucht?

Im Optimalfall müssen Motocross-Fahrer sehr leicht sein, aber dennoch eine Menge an Muskelkraft und Ausdauer mitbringen, um das MX-Bike gut kontrollieren zu können und die enormen Anstrengungen beim Rennen oder auch im Training wegzustecken.

Motocross fahren ist ein Ganzkörpertraining, bei dem vom Nacken bis zu den Zehen, jeder Muskel Höchstleistungen erbringen muss.

Die Muskeln bzw. Körperpartien, die beim Motocross am meisten beansprucht werden und somit auch gezielt trainiert werden müssen, sind:

  • Körpermitte (Gerade und schräge Bauchmuskulatur, Hüftbeuger und Rückenstrecker) um eine gute Bodyposition auf dem MX-Bike halten zu können
  • Arm- und Schultermuskeln (Deltamuskeln, Bizeps, Trizeps, Hände, Handgelenke und Unterarme), um das MX-Bike sicher über Hindernisse zu dirigieren, Sprünge abzuschließen und reibungslos über schwieriges Gelände fahren zu können
  • Beinmuskeln (Oberschenkel, Waden und Füße), um das Bike mit den Beinen zu führen, die Federung zu unterstützen und die Bremsen zu bedienen
Wie erlangt man die nötige Fitness für Motocross?

Wie erlangt man die nötige Fitness für Motocross?

Im Grunde lässt sich eine ordentliche Fitness für den MX-Sport nur über regelmässiges Cardiotraining bewerkstelligen, welches mit Kraftsporteinheiten kombiniert wird. Dazu haben wir dir ein Fitness-Programm für Motocross-Fahrer erstellt, welches du dir unbedingt einmal anschauen solltest.

Die oben genannten Muskelgruppen bzw. Körperpartien müssen mit Hantel- und Kraftturmübungen gestärkt und die nötige Ausdauer über Cardiotraining wie dem Laufen, Rad fahren oder Spinning erarbeitet werden. Dies erfordert natürlich viel Zeit und einen starken Willen den inneren Schweinehund zu besiegen, belohnt aber auf der Cross-Strecke mit einem sichereren, entspannteren und schnelleren Motocross fahren.

Dies gilt natürlich in erster Linie für Fahrer, die auch etwas auf der Cross-Strecke erreichen möchten. Natürlich können Hobby-Fahrer und Anfänger auch ohne eine 6-Tage-Woche auf dem Rennrad oder im Fitness-Studio Motocross fahren gehen, allerdings werden die Erfolge und Verbesserungen zunächst ausbleiben oder benötigen viel, viel Zeit, sodaß das MX fahren unter Umständen nicht so viel Spaß bereitet, wie es eigentlich sollte.

Mit das wichtigste beim MX-Training ist, soviel Zeit wie nur möglich auf der Cross-Strecke zu verbringen. Zum Schluß zählt auch die Routine und die Erfahrung die man auf der Strecke sammelt und ein sehr positiver Nebeneffekt ist, dass man körperlich deutlich fitter wird und dazu auch noch eine Menge Spaß hat.

Aber: Da wäre doch auch noch die Ernährung. Wer sich die ganze Woche von Fastfood und EnergyDrinks ernährt, wird schnell merken, dass er keine Puste und Energie für Motocross aufbringen kann. Zwar gibt Zucker kurzfristig etwas Energie aber lässt einen nach kürzester Zeit in ein Leistungsloch fallen, welches man wiederum nur mit Zucker für eine kurze Zeit kompensieren kann.

Das führt nicht nur auf Dauer zu Krankheiten wie der Insulinresistenz sondern strapaziert auch die Nebennieren gewaltig und hat langfristig Einfluß auf das endokrine System zu dem auch die Schilddrüse zählt.

Somit ist es deutlich gesünder und macht einem das Leben auf dem Bike um ein vielfaches einfacher, sich fett-, protein- und ballaststoffreich als auch zucker- und kohlenhydratarm zu ernähren. In unserem Beitrag So wirst du fit für Motocross: Unser Workout- & Fitnessprogramm für Hobbyfahrer haben wir dir alles wissenswerte zum Motocross-Fitness-Training niedergeschrieben und dazu noch ein entsprechendes Trainingsprogramm zusammengestellt.

Fazit 

Nicht nur durch ihr tägliches Sportpensum gehören MX-Fahrer zu den fittesten Athleten überhaupt. Auch ihre extrem gesunde Ernährung führt dazu, dass Motocross Fahrer absolut fit sind. Die Kombination aus intensivem Training und ausgewogener Ernährung ermöglicht es ihnen, ihre körperliche Fitness auf einem außergewöhnlich hohen Niveau zu halten.

Motocross-Fahrer sehen ihr Training oft nicht nur als Routine, sondern als leidenschaftliche Betätigung, bei der sie kontinuierlich an ihre Grenzen gehen und über sich hinauswachsen. Diese Hingabe zum Sport treibt sie dazu an, auch nach dem eigentlichen Training zusätzliche Runden zu drehen und dabei alles zu geben. Diese unbeugsame Mentalität ermöglicht es ihnen, immer wieder neue Herausforderungen anzunehmen und ihre Leistung zu verbessern.

Ein weiterer Fakt ist die extreme Belastung, der Motocross-Fahrer während eines Rennens ausgesetzt sind. Über einen Zeitraum von mehr als 30 Minuten bewegen sie sich in einem hohen Tempo und befinden sich dabei kontinuierlich in ihrer maximalen Herzschlagfrequenz. Gleichzeitig müssen sie geistig hochkonzentriert bleiben, um auf die verschiedensten Strecken- und Hindernissituationen angemessen zu reagieren.

Die Kombination aus körperlicher und mentaler Anstrengung stellt hohe Anforderungen an die Athleten und unterstreicht ihre außergewöhnliche Fitness. Somit kann man mit Überzeugung behaupten, dass Motocross-Fahrer zu den Ausnahmesportlern gehören und zu den absolut fittesten Athleten überhaupt zählen. Ihre Leidenschaft für den Sport, ihre ernährungsbedingte Fitness und ihre Fähigkeit, sich kontinuierlich neuen Herausforderungen zu stellen, machen sie zu herausragenden Sportlern in ihrer Disziplin.


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